Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Donnerstag, 15. Juli 2010

Kisuaheli

Gestern Abend bin ich von meinem ersten Vorbereitungsseminar wiedergekommen. Auf diesem 8tägigem Sprachkurs in Mühlhausen/Thüringen habe ich nicht nur zum ersten Mal alle meine Mitfreiwilligen getroffen, ich habe auch redlich versucht mir die neue Sprache anzueignen, die ich im kommenden Jahr wahrscheinlich mehr als Deutsch und Englisch gebrauchen werde: Kisuaheli.
Geleitet wurde das Seminar von 2 ehemaligen Freiwilligen meiner Organisation, der DTP. Diese waren zwar keine ausgebildeten Lehrer, dafür waren sie aber nicht viel älter als wir und es kam sofort ein gemeinschaftliches Gefühl auf.
Dazu trug auch bei, dass wir zwar in einer Art Jugendherberge/Wohnheim wohnten, wir uns aber komplett selbst versorgen mussten, und somit oft zusammen gekocht und abgewaschen haben.
Der Tag war dann jeweils in zwei Lerneinheiten unterteilt. Nach dem Frühstück ging es um 9 Uhr mit der ersten Einheit los. Dort lernten wir meist neue Grammatik. Diese Einheit war meist die anstrengendste, da wir Frontalunterricht hatten und meist abschreiben und gleichzeitig denken mussten. Um Halb 1 fing dann unsere Mittagspause an, in der wir entweder ganz frei hatten, oder kochen bzw. Abwaschen mussten. Nach dem Essen hatten wir dann noch genügend Zeit uns entweder auszuruhen und einfach abzuschalten oder die Grammatik vom Vormittag zu wiederholen bzw. Vokabeln zu lernen. Um Halb 4 ging es dann weiter mit Übungen, kleinen Vokabelspielen, Gruppenarbeit und Dialogen. Diese Einheit machte meist mehr Spaß, weil man dort das gelernte sofort anwenden konnte und man in kleineren Gruppen einfach besser vorankam. Gerade die von uns entworfenen Dialoge machten viel Spaß und halfen uns, die Sprach praktisch anzuwenden.
Um Halb 7 etwa gab es dann Abendessen. Danach war Freizeit, in der wir oft etwas zusammen unternahmen: Entweder, wir gingen in die Stadt und schauten in einer Art Markthalle Fußball, oder wir spielten selber Fußball auf dem Beachvolleyball Feld direkt vor dem Haus, oder wir verabredeten uns zum Joggen, gingen im nahen Anglerteich baden oder faulenzten einfach nur und spielten Karten. Gerade in der ersten Tagen jedoch brauchte so mancher auch die Zeit, selbst spät abends noch einmal den Stoff des Tages durchzugehen um sich das gelernte besser einprägen zu können. Je nach Laune wurde es dann eine eher lange oder kurze Nacht und dementsprechen fertig waren wir meist am nächsten Morgen.
Doch wir hatten in der Woche ja viel vor, und so ging es Morgens immer direkt weiter, egal wie Müde wir waren.
Meist half da aber auch so manches Wachmachspiel, dass man allerdings nur Morgens spielen konnte, da es Mittags schlichtweg zu heiß war.
Zum Glück hatten wir die Möglichkeit, draußen im Schatten zu arbeiten, so dass es zumindest einigermaßen erträglich war. Über die lange mIttagspause waren wir jedoch trotzdem alle sehr froh.

Resultat dieser Woche war also, dass ich in kürzester Zeit etwa 90% der Kisuaheli Grammatik gelernt habe. Ob ich sie anwenden kann, ist natürlich eine andere Frage. Das Tempo, in dem wir gelernt haben, war zwar atemberaubend schnell, aber für Vertiefung war leider keine Zeit.
So wurden wir zum einen auf die Uni vorbereitet, in dem das Tempo sicherlich ähnlich schnell sein wird, zum anderen mussten wir aber auch feststellen, wie schnell man das lernen vergisst, wenn man gerade mal 2 Monate aus der Schule raus ist.
Mir hat es jedenfalls eine Menge Spaß gemacht, ich habe viele tolle Leute kennen gelernt, mit denen ich mich freue, nach Tansania zu fahren und ich kann nun endlich sagen: Ninaweza kuongea Kiswaheli kidogo!

Mittwoch, 7. Juli 2010

Seminare

Es ist irgendwie erstaunlich, sobald man erst einmal keine Schule mehr hat, hat man viel viel weniger Zeit zur Verfügung als gedacht! Und so kommt es, dass die Tage bis zu meiner Ausreise immer schneller dahinschmelzen. Gerade die Tage, die ich zu Hause bei meiner Familie und bei meiner Freundin verbringen werde werden leider immer weniger.
Denn anstatt in meiner freien Zeit einfach nur in der Sonne zu sitzen und Fußball zu gucken habe ich mir vieles vorgenommen: Das fing an mit einer wunderschönen Radtour die ich letzten Montag begonnen habe und von der ich gestern Abend zurück gekommen bin. Zusammen mit einem Freund bin ich stolze 680 km bis nach Kopenhagen geradelt.
Das war jedoch eher als Urlaub und Entspannung zu betrachten, doch heute geht es so richtig mit den Vorbereitungen für mein Auslandsjahr an: Ich lerne eine neue Sprache: Kisuaheli! Dazu fahre ich heute Vormittag nach Mühlhausen in Thüringen, wo ich eine Woche lang zusammen mit meinen Mitfreiwilligen und zwei ehemaligen Tansaniaweltwärtslern die Sprache sprechen lernen werde. Neben dem intensiven Sprachkurs wird aber bestimmt auch Zeit für die ein oder andere Freizeitaktivität da sein. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was dort so alles auf mich zukommen wird und freue mich schon, in einer Woche davon zu berichten!