Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Sonntag, 22. August 2010

Tansania!

Viele gruesse aus Dar-es-salaam!
ich sitze hier grad in einem kleinen internetcafe, wo die halbe stunde 25 cent kostet.
endlich kann ich ein bisschen von meinen ersten Eindruecken berichten1!
der flug war super. es gab keine probleme oer komplikationen, wi hatten ein tolles unterhaltungsprogramm mit allerlei filmen und das essen war gut. In dubai hatten wir uns dann ein taxi gemietet und sind etwa eineinhalb stunden durch die stadt gefahren und konnten uns ein bisschen die sehenswuerdigkeiten wie zum Beispiel die Palmeninsel anschauen.
in dar es salaam angekommen wurden wir supernett von barbara, hannah, imd olyvia empfangen, die uns dann mit dem bus zur uni gebracht haben. in der uni wohnen wir jeweils zu zweit in kleinen Zimmern. Zuerst war es ein bisschen ungewohnt unter einem Moskitonetz zu schlafen, aber nach der zweiten nacht geht es schon.
das wetter ist schon ziemlich heiss aber gut auszuhalten. Es weht immer ein kleines lueftchen.
das essen ist auch sehr lecker, vor allem natuerlich die fruechte. aber auch den ugali muss man mal probiert haben, auch wenn er wirklich nach nichts scheckt. sehr zu empehlen ist allerdings chipsi majay, pommes mit ruehrei.
dala dala sind wir auch schon gefahren und eine handykarte hab ich jetzt auch.
die leute hier, gerade in der uni sind super super nett, man kommt sehr leicht in interessante gespraeche und man wird ganz viel gefragt, die tansanier haben ueberhaupt keine scheu und freuen sich wirklich uns zu sehen. das mach einen immer sehr gluecklich.
Bis samstag bin ich jetzt noch in dar-es-salaam, dann geht es fuer mich nach Kyela. bis samstag haben wir noch einige treffen mit zb der deutschen botshaft oder dem chef von tazea.
dazu lkernen wir ein wenig mehr kisuaheli und etwas ueber die tansanische kultur, das ist sehr spannend.

tansania ist also wirklich berauschend, mir geht es gut, ich bin gesund und gl uecklich.
mehr und genaueres erfahrt ihr dann spaetestens aus Kyela ;-)

Mittwoch, 18. August 2010

Die Abreise

Morgen ist nun endlich der Tag der Abreise gekommen, der Tag, auf den ich seit nunmehr fast einem halben Jahr hin gearbeitet habe. Morgen um 15.25 Uhr sitze ich in Düsseldorf im Flieger Richtung Dubai und lasse Deutschland und damit meine Familie und meine Freunde hinter mir.
Ein Jahr lang in einem afrikanischen Land leben - hab ich mir das wirklich gut überlegt? Hab ich mir da nicht viel zu viel vorgenommen? Weiß ich eigentlich, was mich da erwartet? Bin ich den Problemen wie zum Beispiel dem Klima, die dort auf mich warte überhaupt gewappnet?
Diese und andere Fragen sind mir die letzten Tage vermehrt durch den Kopf gegangen. Und so kam es, dass ich nach dem Seminar, als ich eigentlich direkt in den Flieger steigen wollte, noch einmal nachdenklicher geworden bin. Was mache ich da überhaupt? Was hab ich reicher Europäer da verloren?
Aber gerade diese Ungewissheit ließ in mir die Aufregung nur noch mehr steigen, und jetzt will ich mir umbedingt selbst ein Bild von dem Leben in Tansania machen, um mir selbst all diese Fragen beantworten zu können.

Das schlimmste dabei ist das untätige warten, man hat alles fertig, alles ist gepackt, man hat all seinen Freunden tschüss gesagt, an alles ist gedacht, nur das Flugzeug steht noch nicht bereit. Und so wird man immer hibbeliger, aufgeregter, fängt an kreuz und quer durchs Haus zu laufen, um vielleicht doch etwas zu finden, was man eventuell vergessen haben könnte.

Doch dass das Warten sehr Wichtig für unsere Zeit in Tansania werden würde, das wussten wir schon seit dem Auswahlseminar im Februar. Naja, und so kann man das Warten hier in Deutschland quasi schon einmal als Generalprobe für das Warten in Tansania ansehen - den gewartet wird dort bestimt viel. Ob auf den nächsten Regen, den nächsten Bus oder auch nur bestimmte Magneten aus China, die für den Generator des Windrads immens wichtig wären...

Doch nun hat ja das Warten ein Ende, einmal noch Schlafen ohne Moskitonetzt und in gewohntem weichen Bett, dann fängt das Abendteuer an.

Neue Frisur

Seit heute Morgen sehe ich übrigends so aus...

Sonntag, 15. August 2010

Nützliches in Tansania

Was nimmt man eigentlich mit, wenn man ein Jahr lang in Tansania lebt?
Einige Bestandteile meiner Packliste sind:
Lange dünne Stoffhosen, nicht zu warm aber gut gegen Mücken
Lange Hemden
Kurze Hosen und normale t-shirts
Opinel Taschenmesser
Schweizer Taschenmesser, wenn man mal irgendwas zum schrauben hat
Leatherman, wenn man mal richtiges Werkzeug braucht
Medikamente, von Malerone über Meditonsin bis hin zu Fenistil und Ibuprofen
Taschenlampe, immerhin wird es in Tansania schon um 6 Uhr dunkel
Schlafsack, sowohl ein dünner Baumwollschlafsack als auch ein etwas dickerer für wenn es doch mal kalt wird
Nagelknipser, ganz wichtig
ein alter Laptop, der ruhig kaputt gehen kann
eine Kamera, um die vielen Eindrücke nach Deutschland zu transportieren
Schokolade als Gastgeschenk
Gummibärchen
Erinnerungen und Fotos
Sandalen und feste Halbschuhe
Schwimmsachen, auch ganz wichtig!
gefühlte tausend Dokumente, Reisepass Impfpass Visum Krankenversicherung, alles in mindestens doppelter Ausfertigung
Regenjacke für die Regenzeit

und bestimmt noch viele andere Dinge, die mir hoffentlich noch bis zur Ausreise am Donnerstag alle einfallen werden.

Mittwoch, 11. August 2010

Die letzten Tage zu Hause

Langsam aber sicher kann ich mir die verbleibenden Tage in Deutschland an 2 Händen abzählen.
Nachdem mein Vorbereitungsseminar nun hinter mir liegt, habe ich nun nur noch wenige Tage, um letzte Dinge zu erledigen und um mich von meiner Familie und von Freunden zu verabschieden.
Was noch zu tun ist: Eine eigene Packliste erstellen, abklären, wie viel ich wie mit auf den Flug nehmen darf, Meinen Laptop einrichten, mir den Nachlass meiner Vorgänger noch einmal genauer anschauen, wichtige Dokumente kopieren, mich um mein Kisuaheliwörterbuch kümmern, mich um meinen zukünftigen Internetempfang kümmern, Gastgeschenke absprechen und besorgen, meinen Blog verschönern, mein Kamera-Aufladegerät finden, Musik und Filme für Tansania organisieren...
Dann natürlich: Meinen Bruder und seine Freundin besuchen, viel Zeit mit meinen Eltern verbringen, mich von all meinen Freunden verabschieden, mein Zimmer aufräumen, ganz viel Bratsche und Klavier spielen, meine Kisuaheliaufzeichnungen ordnen, Geld überweisen, Dollars eintauschen...

So richtig zur Ruhe werde ich erst in Kyela kommen...

Samstag, 7. August 2010

Käse

Was gibt es natürlicheres, als Käse auf sei Brot zu legen?
Käse gibt es in allerlei Form: Frischkäse pur, Frischkäse mit Kräutern oder Paprika, Gouda, Butterkäse, Weichkäse, Stinkekäse, Höhlenkäse...
Viele leckere Sorten, nur werde ich wahrscheinlich leider keine von ihnen in Kyela zu Gesicht bekommen.
Auch mit einem "normalen" Frühstück scheint es schwierig zu werden. Brot kennt man dort scheinbar fast nicht, und Marmelade auch nicht. Nutella oder ähnliche Cremes sind nur teuer in großen Städten zu erhalten, und meist gibt es Morgens die kalten Reste des Vortags. Also noch was, was ich auf jeden Fall vergessen werde: Mein Frühstück, und natürlich dazu eine Tageszeitung - wobei, da muss ich wahrscheinlich einfach nur schnell Kisuaheli sprechen lernen, und die eine aoder andere Englische Zeitung werde ich dort bestimmt finden.
Woher ich das plötzlich alles weiß?
Gestern Abend ist Isabelle, meine Vorgängerin aus Kyela, zu uns aufs Vorbereitungsseminar gestoßen. Und sie hat natürlich unglaublich viel zu erzählen: Von Fahrradtouren zum Strand und Fährtouren auf dem Malawi See, von zahlreichen Malaria Attacken ihrer Freudin, von Unmengen an frischen Mangos und Ananas, langen und überfüllten Touren mit dem Dala-Dala, dem tansanischen Bus, von der Strom und Wasserversorgung, von der Arbeit und nicht zuletzt von den Freuden und Problemen in Tansania sowie von vielem vielem mehr. Doch auch in den nächsten Tagen werde ich in dieser Hinsicht wohl noch einiges erfahren.
Davon später mehr, doch was mich besonders freut, ist, dass ich jetzt relativ genau weiß, wo Jonas und ich wohnen werden: Wir haben 2 Gasteltern (60 und 70 Jahre) und einen 18jährigen Gastbruder, wohnen aber recht selbstständig mit eigener Köchin bzw. Haushälterin, die für uns kocht und wäscht. Das heißt, wir werden meist alleine essen, haben aber drekt im Haus eine tansanische Familie, die uns jederzeit zur Hilfe stehen wird und dazu einen Junge in unserem Alter, der es uns bestimmt leichter macht, gerade in den ersten Wochen Freundschaften zu schließen.

Diese ganzen Sachen zu erfahren sorgt natürlich dafür, dass ich immer aufgeregter werde und es nicht mehr erwarten kann, endlich in den Flieger zu steigen!

Donnerstag, 5. August 2010

Sachen, die ich vermissen werde...

Das Abreisedatum rückt immer näher, und langsam aber sicher macht man sich Gedanken darüber, was man noch alles vorher tun möchte. Oder anders ausgedrückt, was man Angst hat, in Tansania nicht mehr tun zu können.
Zum Beispiel habe ich mir vorgenommen, einen Tag ganz zu Hause zu verbrngen. Lange ausschlafen, lecker in Ruhe Frühstücken, ein bisschen vor dem Fernseher liegen, vielleicht Nachmittags Kuchen oder ähnliches backen und essen, Abends dann mit belegten Broten vor den Fernseher und etwas leckeres trinken...
Andere Sachen die ich vermssen werde sind so einfache Dinge wie ein Eis (gibt es wohl in Tansania nicht) Essen von meiner Mama (zB. Bratlinge), ein Bad in der Badewanne, Schnee und Schlitten fahren, Kirschen essen, Auto fahren, nach einem Regenguss nach Hause kommen und mir eine heiße Schkolade machen, Schokolade und Weingummi essen, Vollkornbrot (das, was eigentlich alle im Ausland vermissen) und vieles vieles mehr, was ich aber bestimmt erst während meines Jahres merken werde.

Aber da man es ja zum Glück auch ohne diese ganzen Dinge ein Jahr aushält, schaue ich immer noch frohen Mutes in Richtung Ostafrika.
Das ist übrigends auch ganz normal, wie ich letztens auf einem Vortrag zum Thema Kulturschock gehört habe. Der wirkliche Kulturschock kommt erst nach einigen Wochen im Land. Mal sehen, ob es mir genauso geht.

Dienstag, 3. August 2010

Vorbereitungskurs

Seit letztem Freitag befinde ich mich nun in Glücksburg an der Ostsee zu meinem Vorbereitungsseminar der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft.
Nach dem Sprachkurs ist das die zweite Möglichkeit, mene Mitfreiwilligen kennen zulernen. Darüber hinaus bekomme ich auch viele Informationen über Tansania und meinen Freiwilligendienst betreffende Dinge. Leiterin des Kurses ist die Vorsitzende der DTP, Tanja. Daneben kommen uns viele Ehemalige Freiwillige und einige andere Referenten uns besuchen.
Untergebracht sind wir im Zentrum für erneuerbare Energie, Artefact. Neben einem Themenpark befindet sich auf dem Gelände auch ein Gästehaus, mehrere Ausstellungen, Windräder und Solaranlagen sowie ein Themenpark zum Thema erneuerbare Energien. In den ersten 4 Tagen haben wir in Zelte auf dem Gelände geschlafen. Die Seminare haben wir in einem Art Gewächshaus abgehalten, das gleichzeitig auch unsere Küche beinhaltet. Das hatte zwar den Vorteil, uns vor Regen und Wind zu schützen, kam jedoch auch nur ein Sonnenstrahl durch die Wolken, wurde es unerträglich heiß und stickig.
Die sanitären Anlange waren auch recht spartanisch-tansanisch gehalten: Kompost-WC (bzw. Plumpsklo) sowie Solardusche. Da wir aber das Glück hatten, diese Dusche defekt vorzufinden, durften wir die Duschen im Gästehaus mitbenutzen, in das wir mittlerweile auch umgezogen sind.
Der Tagesablauf ist ähnlich dem des Sprachkurses, allerdings mit weniger Pausen und lockereren Seminaren. Morgens um 8.15 gibt es Frühstück, nach dem Abwaschen geht es dann mehr oder weniger pünktlich um 9.00 mit einem Warm up in den Tag.
Themen unserer Seminare waren bisher recht vielfältig. Einen Teil der Vorträge wurden von uns selbst gehalten. Dazu musste jeder Freiwilliger vor dem Seminar ein etwa 15minütigesw Seminar vorbereiten. Bisher haben wir Themen wie Wirtschaft, Einführung in die Solartechnik, Mikrokredite oder Entwicklungszusammenarbeitsdebatte behandelt. Dazu kamen vorträge und Spiele zum Thema Kultur, zB. Umgang mit einem Kulturschock, Unterschiede der deutschen und tansanischen Kultur, Umgang mit Vorurteilen und vieles Mehr. Darüber hinaus haben wir interessantes über das Projekt Weltbilder des BMZ erfahren und uns den hiesigen Erlebnispark erneuerbare Energie angeschaut. Heute stand dann eine Englische Einführung in das Thema Solarenergie sowie mehrere kleine Expermente mit einem Solarbaukasten auf dem Plan.
Alles in allem sehr sehr vielfältig und wahnsinnig interessant. Natürlich auch dementsprechend anstregend, allerdngs bleibt in den kurzen Pausen und vorallem nach dem Tag, also so ab 18:00 viel Zeit für Freizeit: Von Volleyball über Joggen bis hin zu Lesen und Karten spielen.
Und auch das Kochen findet sozusagen in unserer Freizeit statt, da wir ähnlich wie beim Sprachkurs für uns selbst kochen.
Gekocht wird dabei ausschließlich vegetarisch. Ein Aspekt, auf den wir uns zu Beginn aufgrund der schlechte CO2 Bilanz des Fleisches verständigt haben.

Obwohl wir schon wirklich viel geschafft haben, ist Morgen gerade mal die Hälfte geschafft. Den freien Tag, den wir Morgen genießen können, wird deshalb wohl von den Meisten als Ruhepause genutzt werden. So eine Vorbereitung schlaucht dann doch ziemlich, und auch der Fakt, dass die Ausreise nun beständig näher rückt, stresst einen ganz schön. Doch noch steht die Vorfreude auf das Neue, das einen erwartet, ganz klar im Vordergrund!