Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Mittwoch, 18. August 2010

Die Abreise

Morgen ist nun endlich der Tag der Abreise gekommen, der Tag, auf den ich seit nunmehr fast einem halben Jahr hin gearbeitet habe. Morgen um 15.25 Uhr sitze ich in Düsseldorf im Flieger Richtung Dubai und lasse Deutschland und damit meine Familie und meine Freunde hinter mir.
Ein Jahr lang in einem afrikanischen Land leben - hab ich mir das wirklich gut überlegt? Hab ich mir da nicht viel zu viel vorgenommen? Weiß ich eigentlich, was mich da erwartet? Bin ich den Problemen wie zum Beispiel dem Klima, die dort auf mich warte überhaupt gewappnet?
Diese und andere Fragen sind mir die letzten Tage vermehrt durch den Kopf gegangen. Und so kam es, dass ich nach dem Seminar, als ich eigentlich direkt in den Flieger steigen wollte, noch einmal nachdenklicher geworden bin. Was mache ich da überhaupt? Was hab ich reicher Europäer da verloren?
Aber gerade diese Ungewissheit ließ in mir die Aufregung nur noch mehr steigen, und jetzt will ich mir umbedingt selbst ein Bild von dem Leben in Tansania machen, um mir selbst all diese Fragen beantworten zu können.

Das schlimmste dabei ist das untätige warten, man hat alles fertig, alles ist gepackt, man hat all seinen Freunden tschüss gesagt, an alles ist gedacht, nur das Flugzeug steht noch nicht bereit. Und so wird man immer hibbeliger, aufgeregter, fängt an kreuz und quer durchs Haus zu laufen, um vielleicht doch etwas zu finden, was man eventuell vergessen haben könnte.

Doch dass das Warten sehr Wichtig für unsere Zeit in Tansania werden würde, das wussten wir schon seit dem Auswahlseminar im Februar. Naja, und so kann man das Warten hier in Deutschland quasi schon einmal als Generalprobe für das Warten in Tansania ansehen - den gewartet wird dort bestimt viel. Ob auf den nächsten Regen, den nächsten Bus oder auch nur bestimmte Magneten aus China, die für den Generator des Windrads immens wichtig wären...

Doch nun hat ja das Warten ein Ende, einmal noch Schlafen ohne Moskitonetzt und in gewohntem weichen Bett, dann fängt das Abendteuer an.

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