Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Sonntag, 6. Februar 2011

Der Markt in Kyela

Ein Markt. Klar, das kennt man auch aus Deutschland – den Wochenmarkt: 2 mal die Woche kommen ein paar Stände auf den Marktplatz und verkaufen Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch.
Doch der Markt hier in Kyela ist ganz anders.
Der Markt, das ist zu erst mal eine rechteckige Fläche, die von 4 Straßen umgeben ist. Es gibt an jeder Straße vier große Eingänge. Kleine Läden die an diesen vier Straßen liegen bilden die „natürliche Mauer“ des Marktes. In diesen Läden bekommt man vieles: Es gibt zwei kleine Supermärkte mit allen möglichen Getränken und Lebensmitteln, ganz wie wir es aus Deutschland kennen. Dann gibt es kleine Läden, die nur Wasser verkaufen, Lager für Zement und Getränke, dann Läden, deren Angebot einer Drogerie entspricht, es gibt Apotheken, kleine Copyshops, Klamottenläden, Fahrradläden, Läden mit Dünger und Saatgut, Verkäufer von gerösteten Maiskolben, Läden mit Geschirr, mit Plastikstühlen, mit Stoffen, mit Handyzubehör, Laden von Handytechnikern, Verkäufer von gerösteten Erdnüssen und noch so einiges mehr. Dazu kommen natürlich die zahlreichen Lastenträger und -schieber, die mit riesigen Säcken Holzkohle, Zementsäcken, Sodakisten und ganzen Sofas unterwegs sind.
Zu den Läden gesellen sich mehrere Schneider und Schneiderinnen, die mit ihren Nähmaschinen vor vielen Läden stehen und Leuten maßgeschneiderte Sachen nähen. Dazu die fliegenden Händler, die ein großes Holzbrett auf ihrem Rücken mit sich herum tragen, auf dem man von Sonnenbrille über Schmuck bis hin zur Fahrradhupe fast alles finden kann. Und natürlich die Klamottenwühltische, mit Second-Hand Kleidung aus China und Europa. (Ich hab hier sogar schon einmal ein Hemd von Bugatti aus Herford gesehen)
An den Eingängen des Marktes findet man dann die Obstverkäuferinnen, die Unmengen an Ananas, Mangos, Avocado, Limetten und Bananen anbieten.
Geht man in den Markt hinein, findet man vieles wieder, was von von draußen schon kennt – nur alles viel enger. Die Fläche ist von vielen kleinen Gassen durchkreuzt, wo man vor lauter Auslage manchmal gar nicht durchkommt. Unmengen von Klamottenläden reihen sich hier auf, sowohl neue Ware als auch Second-Hand, gefolgt von Schuhverkäufern, Stoffläden und Fleischern. Auch Läden mit allerhand Taschen und Koffern findet man hier. Einen Großteil des Marktes nimmt dann natürlich die Lebensmittelabteilung ein: getrockneter Fisch, Unmengen an Reis, Paprika Tomaten Möhren, Peperoni, Erbsen, Erdnüsse, Gewürze, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Kochbananen, Kartoffeln, andere komische Nüsse,... Dazu wird einem frisch geröstetes Fleisch und ganze kleine Vögel (Vielleicht Wachteln?) angeboten.

Der Markt ist einer meiner Lieblingsplätze hier in Kyela, denn es macht mir einfach sehr viel Spaß, mich durch die engen Gassen zu schlängeln. Auch wenn man nichts kauft ist er jedes Mal wieder einen Besuch wert. Und wer mich kennt, der weiß wie gerne ich in Deutschland auf Shopping tour gegangen bin...

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