Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Sonntag, 27. Februar 2011

Stromausfall

Montag: 9:30 Uhr – 11:45 Uhr
Mittwoch: 8:00 Uhr – 19:30 Uhr
Donnerstag: 8:00 Uhr – 11:00 Uhr und 13:00 Uhr – 19:00 Uhr
Freitag: 8:00 Uhr – 15:00 Uhr

… Dieser Zeitplan steht leider nicht für meine Arbeitszeiten im Büro sondern für die Stromausfälle unter der Woche hier in Kyela. Und das war nicht mal eine besonders schlimme Woche, sondern in letzter Zeit leider ziemlicher Durchschnitt.
Was man sich in Deutschland also gar nicht vorstellen kann ist hier ziemlich normal: Das Leben ohne Strom. Im Büro bleibt dann der Computer aus, Einzahlungen können nicht mehr sofort ins System eingetragen werden und somit eigentlich gar nicht angenommen werden, der Ventilator spendet keine wohltuende Kühle und das Faxgerät kann keine Faxe mehr aus Dar es Salaam empfangen. Zu Hause ist der Fernseher dann still, anstatt E-Mails auf dem Laptop zu beantworten ließt man in einem guten Buch, das Wasser wird aus dem Brunnen und nicht mehr aus dem Wasserhahn genommen da die Pumpe nicht mehr läuft und auch der Kühlschrank gibt keine Geräusche mehr von sich, was aber nicht schlimm ist da es lediglich dazu führt, dass die Getränke warm werden, verderbliche Lebensmittel haben wir hier eh nicht.
Auch wenn so ein Stromausfall sicherlich nervig ist (Gerade wenn man abends unter der Dusche steht) gewöhnt man sich recht gut daran weil das Leben, anders vielleicht als in Deutschland nicht zum erliegen kommt. Das Abendessen steht trotzdem auf dem Tisch, denn es wird ja auf Kohlen zubereitet. Licht spendet eine Kerze oder Petroleumlampe, manchmal auch eine Taschenlampe oder sogar eine Solarlampe. In der Stadt dröhnt die Musik dann nur noch vereinzelt aus Geschäften, die sich einen Generator leisten und Geräte wie das Handy werden eben über Nacht geladen, wo der Strom meist zurück kommt.
Alles also halb so schlimm

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