Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Donnerstag, 28. April 2011

Urlaub in Malawi



Ostern waren hier in Tansania wirklich fast wie richtige Ferien. Freitag bis Montag frei und dann auch noch den "Union Day" am Dienstag, der mir einen weiteren freien Tag bescherte. Diese Tage musste ich natürlich nutzen. Das tat ich, indem ich mit Isabel, einer anderen Freiwilligen der DTP aus Sansibar nach Malawi gefahren bin. Malawi ist etwa eine halbe Stunde von Kyela entfernt, und da das Visum für Deutsche kostenlos ist bot es natürlich die perfekte Reisegelegenheit.

Montag Morgen ging es also nach nur 4 Stunden Schlaf auf nach Malawi. Bis zu der Grenze ging es in einem großen Bus. Angekommen mussten wir noch einige Meter laufen, bis wir den Songwe, den Grenzfluss überschreiten konnten. Die Formalitäten wurden ohne Probleme erledigt (Auch wenn ein eigener Stift hilfreich gewesen wäre) und so waren wir um 10 Uhr Malawischer und Deutscher Zeit im Land des Malawischen Kwachas. Da unsere Kiswahlikenntnisse uns nicht mehr weiter halfen handelten wir wie verrückt um uns nicht wie Touristen zu fühlen. Mit Erfolg, denn von den angebotenen 500 Kwacha (2,5 Euro) Mussten wir im Endeffekt nur 300 zahlen.


Die erste Stadt in Malawi war Karonga. Dort mussten wir vom Gruppentaxi in den großen Bus Richtung Süden einsteigen. Der war leider noch nicht ganz voll, sodass wir fast 2 Stunden warten mussten, bis er endlich losfuhr. 3 Minuten später wurde dann nochmal angehalten um zu tanken. Da aber alle Tankstellen in der Umgebung kein Benzin mehr hatten mussten wir auf dem Schwarzmarkt einkaufen. Als es dann endlich losging genossen wir die malawische Landschaft: Grün, bergig und der Malawi See (In Tansania heißt der Nyassasee) zu unserer Linken.

Nach einer kurzen Pause mit vom Busfenster aus gekauften Sambusas, gefüllten Teigtaschen, kamen wir um 3 in Chitimba ab. Dort suchten wir die Abzweigung nach Livingstonia, einerkleinen Missionsstadt hoch in den Bergen über dem See. Den Weg hinauf fuhren wir mit einem Pick Up, aufgrund der unzählien steilen Serpentinen auch unerlässlich. Nach einer Stunde recht rumpeligen Fahrt kamen wir oben in Livingstonia an. Die Stadt an sich hatte außer einer grandiosen Aussicht und einem Missionskrankenhaus nicht viel zu bieten, erstaunlich waren aber die vielen Backsteinhäuser mit richtigen Gärten und schönen Blumen in den VOrgärten, das sah alles irgendwie sehr europäisch aus und man konnte den englischen Kolonialeinfluss spüren.

Da unsere eigentliche Übernachtungsmöglichkeit nicht ganz oben war, liefen wir nach einer kurzen Besichtigung den Weg wieder hinunter, bis wir nacheiner weiteren Dreiviertelstunde die "Mushroom Farm" erreichten, ein paar von einem Australier geleitete Hütten und Zeltplätze, malerisch direkt am steilen Abhang gelegen, mit Blick auf den Nyassasee, Pfannkuchen, Nudeln und einer heißen Dusche unter freiem Himmel Abends gab es dann noch interessante Gespräche mit dem Eigentümer und einer kanadischen Weltreisenden, bevor es dann mit dicken Wolldecken in das gemietete Zelt ging.

Der Sonnenaufgang war wirklich wunderschön und wir nutzen die etwas kühleren Morgenstunden, um einen nahe gelegenen Wasserfall zu besichtigen, eine eindrucksvolle 125m hohe Wand mit Wasser, bei dem man sogar in eine Höhle hinter den Wasserfall gehen konnte. Wunderschöne Anblicke, die man auf Foto nur sehr schwer einfangen kann.

Nach einem Pfannkuchenfrühstück ging es den selben Weg vom Vortag zurück, diesmal aber zu Fuß. Etwas erschöpft kamen wir unten an der Hauptstraße an und fanden auch gleich einen Dala, der uns mit nach Karonga nahm. Dort hatten wir noch ein wenig Zeit für eine Fanta, bevor wir wieder ein Taxi beseigen mussten, um noch pünktlich zur Grenze zu kommen, bevor diese zumachte. Wir kamen pünktlich an, auch wenn unser Auto von einem übereifrigem Polizisten aufgehalten wurde, der erst noch eine brand neue Plakette an der Windschutzscheibe sehen wollte. Die wurde dann von einem Bekannten des Fahrers gebracht, so dass wir pünktlich ankamen und ohne Probleme die Grenzhe überschreiten konnten. Nicht so 5 andere Freiwillige aus Kenia, die mussten nämlich bei dem erneuten Eintritt nach Tansania ein neues Visum kaufen. Dank der Resident Permit (Befristete Arbeitserlaubnis), um die sich unsere Entsendeorganisation DTP sehr bemüht hat, war das aber bei uns nicht nötig.


Zurück in Tansania fühlten wir uns sehr heimisch, plötzlich verstand man die Leute wieder, im Dala erkannte mich sogar eine Frau aus Kyela und irgendwie waren wir froh, wieder in Tansania zu sein.


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