Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Montag, 21. März 2011

Meine Familie

Da dachte ich die ganze Zeit, meine Familie würde erst Anfang Juni nach Tansania kommen. Doch eigentlich habe ich sie schon viel früher getroffen. Meine Mama, meine Großeltern, mein Bruder, meine Schwester. Zugegeben, es ist eine neue Mama, neue Großeltern, ein neuer (und gleich alter) Bruder und zwei neue (bisher noch gar nicht vorhandene) Schwestern.

Meine Großeltern:
Mama und Mzee Jimmy sind eigentlich meine Gasteltern, da sie aber in einem anderen Haus wohnen sind sie für mich eher wie Großeltern, die man ab und zu mal besucht. Mann wird immer gut versorgt und fühlt sich immer willkommen, es herrscht aber auch ein, dem Alter geschuldeter, Respekt, der für eine gewisse Distanz sorgt. Gerade weil ich sie nur so selten sehe würde ich sie nicht als meine Eltern bezeichnen, dennoch sind sie Teil meiner Familie


Meine Mama:
Meine Mama Anna ist eigentlich unsere Haushälterin, trotzdem ist sie für mich viel mehr meine Mama. Sie ist immer zu Hause, man kann sich zu ihr in die Küche setzen und in Ruhe über seinen Tag reden, isst abends zusammen, verlebt gemütliche Abende vor dem Fernseher zusammen, sie sorgt sich um einen, kocht super lecker und bereitet herrlichen frischen Saft zu.
Bei ihr habe ich wirklich das Gefühl zu Hause zu sein, wenn ich ihr abends gute Nacht wünsche ist es so, als würde ich meiner Mama in Deutschland gute Nacht sagen.




Mein Bruder:
Mein Gastbruder Dunia ist zwar nicht mein wirklicher Gastbruder (Eher ein neffe zweiten Grades oder so) dennoch übernimmt er hier in meinem Leben die Rolle meines Bruders. Er ist genauso alt wie ich, wohnt aber leider mittlerweile auch nicht mehr in unserem Haus. Er ist eher ruhiger, ich genieße es aber sehr mit im durch die Stadt zu fahren oder zu Hause zusammen zu sitzen. Ich löchere ihn oft mit Fragen die er mir bereitwillig und geduldig beantwortet. Sein Leben ist wirklich interessant und ich bin froh, daran teil haben zu dürfen.

Meine Schwestern:
Susan ist meine zweitjüngste Gastschwester und arbeitet als Krankenschwester in Mbeya. Sie hat im September geheiratet und bekommt bald ihr erstes Kind. Auch wenn ich seit meiner Ankunft hier in Kyela nie viel mit ihr zu tun hatte habe ich mich während des Wochenendes unglaublich wohl bei ihr zu Hause gefühlt. Sie verkörpert für mich eine moderne Tansanierin, die trotzdem nicht auf kulturelle Werte verzichtet. Sie ist glücklich mit ihrem Mann Holand verheiratet und ich verstehe mich sehr gut mit ihr.





Chichi oder Yasinta ist meine jüngste Gastschwester. Auch sie arbeitet in Mbeya als Krankenschwester. Sie lebte allerdings die ersten 3 Monate meines Jahres hier bei uns mit im Haus und war deshalb eine sehr wichtige Ansprechperson in dieser ersten Zeit. Sie hat mir das Leben hier gezeigt, mich in die Familie „eingeführt“, mir die Umgebung gezeigt und mit mir auch über Probleme in Tansania gesprochen. Sie ist ein sehr modern ausgerichteter Mensch, der sogar den Bruch mit ihrer Familie riskiert. Dabei muss man sagen dass die Familie oft der einzige und wichtigste Rückhalt eines Tansaniers ist (Vielleicht noch neben der Nachbarschaft). Sie jedoch liebt ihren Freund, der von ihren Eltern nicht akzeptiert wird und wird zur Not auch ohne die Unterstützung ihrer Eltern auskommen. Ich freue mich sehr über jeden ihrer Besuche in Kyela.

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