Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Mittwoch, 8. September 2010

Mbeya

Mbeya

Am letzten Samstag sind wir zum ersten Mal in die nächströßere Stadt Mbeya gefahren.
Die Fahrt dorthin dauerte eigentlich nur 3 Stunden, im Bus saßen wir aber fast 5 Stunden.
Morgens um 9 wollten wir eigentlich losfahren, das klappte auch ganz gut, kurz nach 9 erreichten wir den Busbahnhof in Kyela und fanden auch sofort einen lehreren Daladala in Richtung Mbeya. Ein einzig auffällige an dem Bus war, dass er leer war, aber wir dachten uns nichts weiter dabei, vielleicht fahren ja Samstags um diese Uhrzeit nicht so viele Leute nach Kyela.
So fuhren wir dann auch mit etwa 5 Leuten plus Fahrer und Schaffner los. Da war es bereits Viertel nach 9. Anstatt aber geradewegs nach Kyela zu fahren, fuhren wir nun langsam die Straßen Kyelas ab, auf der Suche nach potentieller Kundschaft, natürlich immer mit offener Tür, das der nächste Gast noch im Fahren direkt reinspringen konnte.
So füllte sich das Dala nach und nach und selbst, als es schon nach duetschen Ermessen bis obenhin voll war, fuhren wir dennoch nicht los sondern kreuzten quer durch Kyela, die Hauptstraße hoch, dann einmal wenden, wieder runtern, zurück zum Busbahnhof, zurück zur Hauptstraße, dort warten...
Und es wurden einfach immer mehr. Doch auf wundersame Weise fanden alle einen Sitzplatz, teilweise auf dem mitgebrachten Gepäck anderer, das Huhn in der Plastiktüte vrpackt auf dem Schoß. Nur der Kopf guckte ab und zu hervor und hechelte nach Luft.
Irgendwann gegen 10 fuhren wir dann also endlich los.
Doch auch der Weg nach Mbeya verlief nicht reibungsfrei, etwa alle 0 Minuten hielten wir an und mussten mehr oder weniger gründliche Polizeikontrollen über uns ergehen lassen. So wie wir die Sachen sahen, wurde darauf geachtet, dass alle Leute die keine Schüler waren, saßen. Nur potentielle Schüler durften stehen.
Als wirkliches Hinderniss konnte man diese Kontrollen allerdings nicht bezeichnen, denn wenn aufgrund von zugestiegenen Personen doch mal einer Stand, dann wurde dem Fahrer die nächste Kontrolle von den entgegenkommenden Dalas per Lichthupe angesagt, so dass er schnell anhalten konnte, die Leute aussteigen konnten, die Kontrolle zu Fuß passierten, und kurz nach der Kontrolle wieder in den Bus einsteigen konnten.
Angekommen in Mbeya suchten wir dann erstmal eine Bank zum Geldabheben. Die war auch schnell gefunden, allerdings machte uns ein netter Herr darauf aufmerksam, dass keine Visakarten akzeptiert werden. Das war dann aebr keine Problem, denn er zeigte uns sofort einen anderen Tansanier, der auch einen Visakartenautomaten suchte und der uns dann auch zur nächsten Visabakn, die ein wenig außerhalb lag, begleitete.
Vor dem Schalter fanden wir eine ziemlich lange Schlange vor, etwa 20 andere Leute, die an einem der zwei Automaten ihr Geld abheben wollten. Als dann auch noch der eine Schlater kein Geld mehr hatte, verzögerte sich unser Aufenthalt noch mehr.

Nach der Bank ging es dann sofort zum Mittagessen, es war ja auch schon 3 Uhr.
Wir suchten uns diesmal etwas gehobeneres aus, ein richtiges Restaurant mit Speisekarte, wo das Gericht 3 Mal so viel kostete wie unser normales Mittagessen, wo es allerdings auch mal Abwechslung zum ständigen Reis gab.
Das Essen wurde frisch zubereitet, das hieß, wieder war langes Warten angesagt.
Dafür schmeckte es allerdings wirklich gut und wir genossen den Luxus.

Danach ging es dnn auch die Suche nach einem Internet USB Stick, mit dem wir über das Handynetz ins Internet gehen können.
Wir fragten alle möglichen kleinen Handy und Elektroläden, aber niemand hatte das richtige, immer wurden wir nur weiter verwiesen.
Am, Ende standen wir dann vor einem VOda Shop, dem Laden des größten Mobilfunkanbieters hier in Tansania.
Doch Pech, der Laden war geschlossen, groß hing ein Schild über dem Eingang. Also frehten wir wieder um und währen ohne Internetstick nach Hause gefahren, hätte uns nicht eine nette Frau darauf aufmerksam gemacht, dass der Laden doch geöffnet hatte.
Drinnen saßen bereits zwei Kunden, und so gingen auch wir hinein.

Der Verkäufer hatte dann auch direkt den Stick, den wir haben wollten.
Er stellte sich heraus, dass er der Manager des Ladens war, und halb illegalerweise den Laden auch Nachmittags aufmachte. Ein Glück, da wir ja sonst keine Möglichkeit hatten, nach Mbeya zu kommen.
Das Freiguthaben, das es zum Stick dazu gab wurde deswegen auch erst am Montag darauf aktiviert und auch die Quittung wurde handschriftlich ausgestellt.
Klang alles win bisschen komisch und nicht gerade vertrauenserweckend, der Stick läuft aber einwandfrei und das Guthaben ist auch angekommen.

Danach haben wir dann noch 3 andere Deutsche getroffen, schon als wir sie avon weitem sahen, war uns klar, dass das nur andere Weltwärtsfreiwillige auf der Suche nach einem Internetstick sein konnten.
Und wie wahr, die drei waren mit dem Internatinalen Bund unterwegs und hatten eine Stelle als Lehrer in der Nähe von Mbeya.
Sofort wurden nummern ausgetauscht und sich sporadisch für Sylvester auf Sansibar verabredet.

Dieses Treffen zeigte uns mal wieder, wie gut doch unsere Vorbereitung war, da die drei lediglicheinen Cras kurs von 2 Tagen in Kisuaheli hinter sich hatten und auch kein richtiges Vorbereitungs oder Einführungsseminar genießen konnten.

Danach war es dann leider auch schon fast 5 und wir mussten uns sputen, zum Bus zu kommen, der letzte fuhr um 6 und wir wollte natürlich auf Nummer sicher gehen.
Dennoch reichte es für einen kurzen Abstecher auf den Markt, der nochmal um einiges farbenfroher und reichhaltiger war, als der in Kyela. Auf jeden Fall ein Grund, nochmal wieder zu kommen.

Die Rückfahrt verlief dann einigermaßen reibungsfrei, einmal ging unsere Tür nicht mehr ganz zu, außerdem gab es Schwirigkeiten beim Verstauen des Bettes im Kofferraum. Da wir aber beide einen Sitzplatz ergattert hatten, war das alles kein Problem, und wir konnten die wunderbaren Teeplantagen im Licht des Sonnenuntergangs genießen.
Eine Reise, die es wirklich wert war.

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