Im Februar 2010 habe ich mich entschlossen, nach meinem Abitur ein Jahr lang einen Weltwärtsdienst in Tansania abzuleisten. Unterstützt von der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft werde ich dabei ein Jahr lang in Kyela, Südwest-Tansania verbringen und in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mikrokredite mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien arbeiten.
Viel Spaß beim lesen meiner Einträge!

Freitag, 14. Januar 2011

Heiligabend


Da ich so oft im Vorfeld berichtet hatte, so richtige Weihnachtsstimmung könnte bei mir gar nicht aufkommen, war ich dann doch sehr überrascht als ich abends am 24. da saß und es sich wie Weihnachten anfühlte.
Der Tag an sich fing recht schlecht an da Christopher die ganze Nacht wach gelegen hatte – nicht wegen der Vorfreude auf die Geschenke sondern wegen Malaria. Also mussten nach einem etwas hektischen Weihnachtsfrühstück mit Brot und Honig Raphael und er erst einmal mit dem Motorrad zum Krankenhaus nach Iringa fahren.
Wir anderen Freiwilligen verbrachten jedoch einen sehr sehr typischen Heiligabend. Vormittags ging es mit Säge und Axt in den Wald um einen Weihnachtsbaum zu schlagen. Wir fanden sogar einen Nadelbaum und mussten nicht wie beim Adventskranz auf eine Palme zurückgreifen.
Mittags wurde der dann mit Schokolade, Gummibärchen und einer selbst gebastelten Sternschnuppe geschmückt und alles für die Bescherung vorbereitet. Nachmittags wurden dann Karten gespielt und natürlich Pippi Langstrumpf geguckt – Michel aus Lönneberga hatte leider niemand dabei.
Um 5 Uhr ging es dann in die Weihnachtsmesse. Zwar waren außer uns Weißen am Anfang nur 3 oder 4 Tansanier da, doch da der Gottesdienst eh erst um Halb 6 anfing, war das kein Problem. Sogar Raphael und Christopher kamen noch pünktlich zum Beginn und auch während des Gottesdienstes, in dem deutsche Weihnachtslieder mit Texten auf Kiswahili gesungen wurden, kamen noch ständig Gäste herein.
Nach dem Gottesdienst gab es dann erst das Weihnachtspilau, dann die Geschenke (Wir haben uns allen gegenseitig im Wichtelprinzip was geschenkt) und abschließend gab es einen gemütlichen Abend zu Kaminfeuer,Gesang, Kerzenschein, Weihnachtsoratorium und tollen Gesprächen.
Es war also ein gemütlicher und friedlicher Abend, dank der Lage Mafingas im Hochland war es sogar richtig kalt und ich war froh über meinen mitgenommenen Wollpullover.
Nur meine Familie fehlte mir ein bisschen, denn es war schon ein komisches Gefühl, ihnen plötzlich nur noch übers Telefon Frohe Weihnachten wünschen zu können...

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