Wo immer man also ein „Tuende?“ hört, sollte man sofort einwilligen. Tuende heißt soviel wie : Sollen wir gehen? Vielleicht am ehesten mit dem französischen on y va? Zu übersetzen.
Da ich mittlerweile schon einige gute Freunde hier in Kyela gefunden habe, habe ich nun also auch die Möglichkeit, die etwas andere Seite Kyelas kennen zu lernen.
Das ist einmal die Seite der Hinterhöfe, durch die man sich mit dem Fahrrad schlängelt, um auf Schleichwegen zu seinem Ziel zu kommen, Wege, die man alleine nie fahren würde.
Doch vor allem sind das die Wege, die durch die Dörfer in der Umgebung von Kyela führen. Das Umland hier ist so voll von Bananen, Cashewnut-Bäumen, Kakao- und natürlich Mangobäumen, dass man sich manchmal echt wie im Urwald fühlt. Dazu gibt es einen großen Fluss mit abenteuerlichen Brücken. Auch Affen soll es hier geben, gesehen habe ich allerdings noch keine.
Die Menschen die man hier trifft können manch mal nicht einmal Kiswahili und sind dementsprechend besonders erfreut, wenn ich sie auf Kinakyusa anrede. Die Kinder schreien hier nicht laut Mzungu wenn sie uns sehen, sie stehen vielmehr da mit offenen Mündern und können sich kaum regen. Strom gibt es hier nicht, abgesehen von einigen Batteriebetrieben Radios, die Kyela FM empfangen können. Einmal habe ich sogar ein Haus mit Generator gesehen und ein Haus, bei dem ich auch schon mal zu Besuch war, hat sogar mehrere Solarpanels auf dem Dach.
Je länger ich also hier, desto mehr neue Ecken von Kyela und Umgebung lerne ich kennen. Ich glaube langweilig kann mir hier überhaupt nicht werden, denn es gibt so unglaublich viel Neues zu entdecken.
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